Mt. Cook 2009

[02.04.2009]

Im Jahr 2009/2010 war ich für ein halbes Jahr in Neuseeland zum Arbeiten und so konnte ich mir einen großen Traum erfüllen, den Mt. Cook zu besteigen.

Jürgen, ein guter Freund aus Leoben besuchte mich für 3 Wochen und so beschlossen wir den Mt. Cook über den Ostgrat zu begehen. Von Christchurch fuhren wir über den Lake Tekapo nach Mt. Cook Village. Am nächsten Tag buchten wir einen Hubschrauber, der uns auf die Plateau Hut auf 2200m brachte. Eigentlich wollten wir diesen Weg zu Fuß gehen, aber es wurde uns im Bergführerbüro aus Gründen von sehr hohen objektiven Gefahren davon abgeraten.

Da Jürgens Fuß noch immer nicht zu 100% fit war, disponierten wir auf die Normalroute um und redeten mit dem einheimischen Bergführer Dave, was am nächsten Tag auf uns zukommen wird. Um halb 8 versuchten wir schlafen zu gehen, wir waren jedoch viel zu angespannt, so dass wir erst gegen 10 Uhr einschliefen.

Der große Gipfeltag!! Tagwache um 00:30, Frühstück, anziehen, anseilen und los gings um 01:40. Zuerst absteigend übers Plateau auf 2000m, danach hoch über den Linda Glacier. So einen Gletscher hab ich erst selten gesehen, wild zerklüftet, tiefe Spalten und Schneebrücken, die jeden Moment zusammenbrechen können. Im Bruch haben wir dann Dave und seinen Gast überholt, nachdem wir eine halbe Stunde gemeinsam durch das Spaltenzickzack gesucht haben. Leider hat es nicht gefroren, da es Nebel bis auf 3000m gab und so war der Aufstieg anstrengender als zuvor gedacht. Ein großer Sprung über eine Spalte und die zügige Querung unter dem „Gunbarrel“ (Kanonenrohr, ein ca. 30m breiter Kanal wo am Nachmittag im 10 min. Takt Seracs herunterfallen) und dann waren wir auch schon vor dem Coloir, das uns in die Felszone brachte. Inzwischen wurde es allmählich hell und ein wunderschöner Sonnenaufgang begrüßte uns.

Die Felsen waren eher unschwierig, die wir am laufenden Seil ziemlich schnell hinter uns hatten. Der Gipfel ist jetzt schon zum Greifen nahe, aber das Gipfeleisfeld zog sich noch fast eine Stunde hin. Um 07:50 standen wir zwei ganz alleine und überglücklich am Gipfel des Mt. Cook, mit einer Höhe von 3754m.

Lange hat unsere Rast nicht gedauert, vielleicht 5 min., da es defacto keinen Platz am Gipfel gab, und so wussten wir, dass wir noch einen sehr langen und auch nicht ganz ungefährlichen Abstieg vor uns hatten.