Sept. 20,

Baustellenbedingter Kurzurlaub in den Dolomiten. Die Wetterprognose war sehr sehr unsicher. So überlegten wir hin und her, wohin wir sollten – Ostschweiz, Dolomiten, Lechtal oder Gardasee. Wir entschlossen uns für die Dolomiten mit ein wenig Risiko. So fuhren wir los, unser Ziel war die Gartlhütte im Zentrum des Rosengarten. Nach zweimaliger Gondelfahrt (Fabian braucht offensichtlich keine Kletterschuhe zum klettern ) stiegen wir im leichten Regen und dichtem Nebel hoch zur Hütte. Die berühmten Vajolettürme in unmittelbarer Hüttennähe sahen wir nicht. Nur zwei andere Seilschaften pokerten mit dem Wetter. Die Vorhersage für die nächsten zwei Tage war immer gleich. Vormittags gut, nachmittags Regen; vielleicht auch schon gegen Mittag Regen.
Der nächste Morgen war wettermäßig ein Traum – keine Wolke am Himmel! Jetzt endlich sahen wir die beeindruckenden Felsformationen. Die Vajolettürme sind sicherlich einer der meistfrequentierten Gebiete in den Dolomiten. Der Hüttenwirt erzählte uns von 20-35 Seilschaften pro Tag an einem schönen Sommertag. Wir waren aber völlig alleine und so stiegen wir in die berühmte Delagokante ein und, da das Wetter zu halten schien,  kletterten wir auch noch die Fehrmann am Stabeler Turm. Bei der ersten Tour klappte alles perfekt. Kurze Pause am Wandfuss und gleich wieder hoch, weil‘s einfach so schön ist. Die ersten Wolken blieben an der Rosengartenspitze hängen und es dauerte leider nicht  mehr lange bis die Sonne weg war.
Rasch mussten wir alles Wärmende anziehen was wir noch mit hatten . Am Gipfel nur kurz ein Gipfelbussi, dann seilten wir sofort wieder ab. Eigentlich war ich im Gedanken schon bei der zum Greifen nahen Hütte, da übersah ich einen Standplatz beim Abseilen und Lisi musste den nächsten Abseiler vorbereiten. Genau dann blieb das Seil hängen.  Das kostete doch etwas Zeit und so erwischte uns der Regen. Im Laufschritt und ziemlich nass erreichten wir die Hütte. Tags darauf verließen wir die Hütte noch bevor die anderen zwei Gruppen von Wanderern (Kletterer waren sowieso keine mehr da) aufstanden. Der Wirt meinte, dass gegen zwölf der Regen kommen soll. Wir entschieden uns für die Steger-Führe an der Punta Emma. Offiziell 12 Seillängen. Hoffentlich schaffen wir das. Um 07:30 stiegen wir ein. Da die Einstiegsrampe keine großen Schwierigkeiten hat gingen wir gleichzeitig am “laufenden“ Seil. So machten wir aus 5 Seillängen lediglich eine. 2h für den schwierigeren Mittelteil und nochmals 30min. am laufenden Seil und so standen wir nach 3h etwas verwundert über die schnelle Zeit am Gipfel der Emma. Danach nur einmal 25m abseilen und kurze Zeit später waren wir schon wieder am Hütten-Zustiegsweg. 2h später kamen wir im trockenen beim Auto an. Ende gut, alles gut.