Norwegen 2016

[21.08.-13.09.2016]

Unvergessliche 3,5 Wochen liegen hinter uns: Vorderstoder – Rostock – Trelleborg – Stockholm – Finnland – Tromsø – Lofoten – Bodø – Mo i Rana – Trondheim – Romsdalen – Setesdal – Stavanger – Preikestolen – Kristiansand – Hirtshals – Vorderstoder

Wir fuhren mit unserem Bus quer durch Deutschland nach Rostock, wo wir mit der Fähre über Nacht nach Trelleborg übersetzten. Von dort furhren wir die E4 entlang vom Bottnischen Meerbusen bis nach Finnland. Denn wir dachten uns, auf ein paar Kilometer mehr kommt es auch nicht mehr drauf an. Das Wetter war traumhaft und so blieben wir immer wieder an entlegenen Seen stehen und kühlten uns im kühlen Nass ab. Im hohen Norden folgten wir den endloslangen und geraden Straßen in Mitten einer einmaligen Landschaft bis zu unserem ersten Ziel in Norwegen: Tromsø. Dort angekommen änderte sich das Wetter schlagartig und es regnete, regnete und regnete. Als Schlechtwetterprogramm standen eine Stadtbesichtigung, eine Wanderung auf den Hausberg „Storsteinen“ und ein Besuch im Polarmuseum an. Bereits in Tromsø wurden wir von den Straßenbaukünsten der Norweger überrascht: Die umliegenden Inseln sind mittels Tunnels unter den Fjorden erreichbar. Während der Fahrt im Tunnel kann man sich noch entscheiden, in welche Richtung man fahren möchte, denn es gibt sogar Kreisverkehre in den Tunnels. Unsere Reise führte uns weiter nach Gryllefjord, wo wir mit der Fähre nach Andernes übersetzen wollten, weil wir uns eine 7 stündige Autofahrt ersparen wollten. Angekommen in Gryllefjord stand 20 Meter vor dem Fährhafen ein Schild „Ferry closed“… So hieß es wieder weiterfahren und 7 Stunden später kamen wir in Andenes an, wo wir an einer Fahrt teilnemen wollten, um Pottwale zu sehen. Jedoch wurde auch dies wegen zu viel Wind und somit wegen zu rauer See gecancelt.

Weiter ging es in die Lofoten nach Svolvær, wo sich das Wetter wieder etwas von der besseren Seite zeigte und wir Moni’s Geburtstag in einem traditionellen norwegischen Restaurant ausklingen ließen.

Endlich – der erste Klettertag. Für jeden Kletterer, der in den Lofoten unterwegs ist, ist „The Svolvær Goat“ ein Muss zum Klettern. Der Wind verhinderte uns leider den berühmten „Jump the horns of the Svolvær Goat“. Trotz allem war es eine traumhafte 5 Seillängen Alpinkletterei im besten Granit.

Unsere Reise führte uns weiter nach Henningsvær, wo wir den noch unbeständigen Vormittag nutzten um uns ein Wikingermuseum anzusehen. Nachmittags war besseres Wetter angesagt uns somit kletterten wir die traumhafte 3 Seillängentour „Gamle rev“ (6), welche im Kletterführer als eine der Top 50 Touren gilt. Wiederum traumhafte alpine Granitkletterei mit exzellenten Ausblick auf Henningsvær. Das gute Wetter hielt noch etwas an und so schlugen wir unser Nachtlager etwa 30 Meter neben dem Meer auf, wo wir in der Nacht stundenlang die beeindruckenden Polarlichter (Nordlichter) bewunderten.
Leider war es da mit dem guten Wetter in den Lofoten und auch die Wettervorhersage war nicht berauschend, daher entschieden wir uns, bis nach Å i Lofoten zu fahren, wo die Straße in den Lofoten endet. Trotz Regen waren wir begeistert von der zauberhaften Landschaft, wo aus dem Meer 1000m hohe Granitwände herausragen.
Von Reine setzten wir mit der Fähre über nach Bodø, also wieder ans Festland. Diese Fahrt mit der Fähre war sehr turbolent. Wir hatten jedoch Tabletten gegen Seekrankheit mit, welche wir uns einwarfen und somit etwas schlafen konnten und von der unruhigen Überfahrt nicht so viel mitbekamen =)
Da wir von der traumhaften Landschaft nicht genug bekamen, fuhren wir entlang der Westküste runter in den Süden. Auf dieser Strecke mussten wir mit einigen Fähren über die Fjorde übersetzen, da auf den kleinen Inseln die Straße immer wieder endet und auf der nächsten kleinen Insel wieder weiterführt. Es ging immer weiter in den Süden, vorbei an Mo i Rana bis nach Trondheim. Eine schöne Stadt am Meer, welche sehr lohnenswert für einen Stadtrundgang ist.
Nach einigen Tagen Autofahrt wollten wir wieder klettern gehen, daher fuhren wir weiter nach Romsdalen. Ein beeindruckendes Tal, wo wir vor lauter Wasserfälle und Flüsse nur so staunten. Angekommen an unserer Klettertour, dachten wir: Super, der Fels ist trocken, auf geht’s!! Nach nur 5 Minuten Zustieg standen wir an unserer trockengeglaubten Klettertour, wo das Wasser runterlief.. Also Planänderung und Routensuche.. Wir fanden eine halbwegs trockene Route, welche wir als „Zustieg“ für die eigentliche Kletterroute nutzten… Oben angekommen, war auch die neu ausgesuchte Route nass. Noch dazu fing es jetzt auch noch zu regnen an. Wir ergriffen die Flucht nach unten. Das Abseilen war ein Traum – die nassdurchdrängten Seile spritzen uns beim Abseilen von oben bis unten nass… Daraufhin beschlossen wir noch weiter in den Süden und vor allem in das Landesinnere zu fahren, wo das Wetter meist etwas stabiler ist…

Wir fuhren über die sogenannte Trollveggen, eine beeindruckende Passstraße nach Geiranger. Dort angekommen, besserte sich das Wetter, sodass wir eine Bootsfahrt durch den Geirangerfjord machten. Echt lohnenswert – Wasserfälle über Wasserfälle, hochgelegene und verlassene Bauernhöfe ohne Zufahrtsstraßen und sogar das Kreuzfahrtsschiff Aida. Weiter ging es über den Nationalpark Jotunheimen, wo wir bis auf 1434m rauf fuhren. Dies war wieder ein traumhafter Tag, sodass wir eben auf 1434m mal kurz baden gingen – der Schnee schaute auf der gegenüberliegenden Seite des Sees noch ins Wasser..brrr… Sogar hier sahen wir in der Nacht nochmals Nordlichter, obwohl wir schon ziemlich weit im Süden waren.

Endlich angekommen im Setesdal, wo wir 4 Tage hintereinander kletterten. Traumhafte, teils alpine Granitklettereien. Wir kletterten im Gebiet Valle die Einfach Schön (6-) mit 15 Seillängen, welche mit einer anspruchsvollen Ausstiegsverschneidung endet. Am zweiten Tag gingen wir im Gebiet Bø die Tour „Fossegrimen“ (6-) mit 9 Seillängen, welche im unterem Teil eher einem Intervalltraining glich, da wir am laufenden Seil gingen, da die Seillängen eher einfach und nicht sehr steil waren. Eine sehr spezielle 6- Stelle macht diese Tour einzigartig – beim Quergang sind Hände und Füße auf selber Höhe =)

Am dritten Tag waren wir im Gebiet Løefjell in der Route „East of Easy“ (7-, 7 SL) unterwegs. Diese Tour hat nicht ohne Grund eine 4 Sternbewertung, obwohl eigentlich nur 3 vergeben werden können… Plattenkletterei im besten Granit.
Tags darauf kletterten wir nochmals im selben Gebiet 2 Mehrseillängen: Best of (6, 6 SL) und Wide open (6-, 4SL). Wiederum 2 geniale Kletterrouten, wobei wir die oberen Seillängen ausließen, da diese nur mehr im 2. bzw. 3. Grad waren.

Nach 4 traumhaften Klettertagen war wieder einmal Regen angesagt und so fuhren wir nach Stavanger, eine schöne Stadt wieder am Meer. Nach einer Hafenbesichtigung und einem Besuch im Ölmuseum fuhren wir noch zu der Touristenattraktion in Norwegen schlecht hin, dem Preikestolen. Dies ist eine Felskanzel mit weitem Blick über den Lysefjord und die angrenzenden Berge. Die Größe des Felsplateaus beträgt zirka 25 mal 25 Meter. Die Fjellkante fällt 604 Meter senkrecht in den fast 40 Kilometer langen Fjord ab. Echt beeindruckend.

Danach fuhren wir über Lysebotn nach Kristiansand, wo wir um 16:30 Uhr mit der Fähre Richtung Hirtshals (Dänemark) ablegten und wieder nach Hause fuhren.

Alles in allem waren wir 3,5 Wochen unterwegs, setzten 9 Mal mit einer Fähre über und fuhren insgesamt 7750km (ohne Fähren).

Es woa a GSCHAID SCHENA Urlaub =)